[Problem gefunden] Golf IV TDI (ASZ) Leistungsproblem
Verfasst: 20. Feb 2012, 01:11
Hallo liebe Forengemeinde.
Ich möchte mich verzweifelt an euch wenden, weil ich ein seltsames Problem habe mit einem
VW Golf IV Variant 4motion 1.9 TDI
Modelljahr 2002 (0603/638)
Motorkennbuchstabe: ASZ
Laufleistung: knapp 223.000 km
Symptomatik:
Die Leistungsentfaltung ist unter bestimmten Bedingungen im unteren Drehzahlbereich stark eingeschränkt. Das Problem hängt offenbar ab von Umweltvariablen (Außentemperatur und Witterung) und möglicherweise von Nässe im Fahrzeug (vom Schnee, den man sich hald mit den Schuhen auf die Gummimatte einschleppt).
Der Turboschub kommt beim Auftritt des Problems - abhängig vom Gang - viel zu spät. Normal wäre bei etwa 1.800 U/min. Im dritten Gang z. B. setzt der Turboschub erst merklich bei 2.400 U/min ein, je höher der Gang, um so früher kommt der Turbo. Aber unterhalb der 1.800 U/min kommt in punkto Durchzug in keinem Gang was.
Der Verbrauch ist zu hoch, wenn das Problem auftritt, komme ich kaum unter 7 L/100 km.
Besonderheit:
Die VTG und Sachen im Zusammenhang mit dem Turbo schließe ich aus, weil während der jüngsten Kältewelle eine völlig normale Leistungsentfaltung gegeben war. Das Problem trat bei kalten Temperaturen (z.T. - 18° C und mehr) und der damit verbundenen Trockenheit der Luft und im Fahrzeug nicht auf. Der Turbo ist in meinen Augen völlig ok.
Auch irgendwelche Fehler an der Hardware passen da nicht ins Bild - es muss irgendwas elektronisches sein, was zeitweise technischen Unsinn an das MSG meldet.
Eine Lesung aus dem Buch VAG-COM erbrachte keine gespeicherten Fehler. Auch geht der Motor nicht in den Notlauf, der Golf fährt (wegen Winterreifen limitiert) auch mit dem Problem seine 180 km/h.
Jetzt, nach dem Ende der Kältewelle trat bei +5° C das Problem wieder auf - Durchzugskraft wie ein Sack voller Schrauben, aber gegen höhe Drehzahlen wieder bessere Leistungsentwicklung. Heute bei - 1° C wieder keine Probleme, trotz Nässe auf der Straße und im Auto selbst.
Das E-Gas schließe ich aus, weil das Problem auch mit der "+"-Taste vom Tempomat auftritt.
Frage an die Experten hier:
Gibt es Bauteile, die temperaturabhängig sind und dermaßen feinfühlig auf geringe Schwankungen um den Temperaturnullpunkt sind, dass ein Leistungsmangel im unteren Drehzahlband ausgelöst werden kann?
Ich persönlich habe den LMM im Verdacht, er ist immernoch der Erste (223.000 km!). Lt. Freundlichem sei dieser in Ordnung und der böse Turbo schuld, was erweislich nicht der Fall ist.
Was mir noch aufgefallen ist - ab und zu dieselt der Motor beim Abstellen leicht nach und ruckelt. Ich habe die Abstellklappe mal von Hand bewegt und festgestellt, dass die am Maximalanschlag (auf Schließen) leicht "aneckt" also nicht klemmt aber spürbar auf etwas aufläuft. Ich vermute das ist eine Auswirkung des eigentlichen Problems (Ruß und vermehrte AGR-Aktivität aufgrund des Leistungsmangels), aber nicht die Ursache. Wenn ich auf der Autobahn heize, dann ist die Klappe wieder völlig frei.
LMM-Problematik:
Den LMM habe ich mit einem selbst gefertigten Kabelbaum getestet und die Werte aus dem Pierburg-Pdf http://www.msi-motor-service.com/ximage ... DE_WEB.pdf (siehe seite 4) als Referenz herangezogen:
1. Test: Abgezogener Stecker+Zündung ein
Pin2 - Pin3: 11,95 V (soll: 12 V)
Pin4 - Pin3: 4,95 V (soll: 5 V)
Ist die Abweichung noch ok? Interessanterweise liegt der Pin4 -Pin3-Wert bei laufendem Motor bei gut 13,8 Volt, wohingegen der Pin2-Pin3-Wert auch dann die 5 Volt nicht schafft.
2. Test: Stecker mit Zwischenkabelbaum an LMM angeschlossen+Zündung ein
Pin5 - Pin3 (= Sensorausgangsspannung): 1,042 V (soll: 0,98...1,02 V)
Abweichung unzulässig.
3. Test: Anblasen des LMM
Werte ändern sich mit Anblasen - ok.
4. Test: Motor im Leerlauf
Pin5 - Pin3 (= Sensorausgangsspannung): 1,82 V (soll: 1,2 bis 1,6 V)
Abweichung unzulässig.
5. Test: Gasstoß bis Abregeldrehzahl
Pin5 - Pin3 (= Sensorausgangsspannung): 3,8 V (soll: 3,8 bis 4,4 V)
Grenzwertig?!
Hauptfrage:
Also mir geht es darum, ob ich mit ruhigem Gewissen den LMM (den ich dummerweise vor gut 2 Monaten gereinigt und mit Druckluft ausgeblasen habe grml) ruhigen Gewissens austauschen kann und das Problem damit behebe oder damit nur an der Spitze des Eisbergs rumbastle.
Gibt es irgendetwas, das temperatur- und feuchtigkeitsabhängig Werte an das MSG liefert und zu solchen Problemen führen kann?
Ich habe die Hoffnung, dass irgendjemand hier dieses Problem kennt oder selbst schon beseitigt hat.
Viele Grüße und Danke an alle, die bis hierher gelesen haben,
Klaus
Ich möchte mich verzweifelt an euch wenden, weil ich ein seltsames Problem habe mit einem
VW Golf IV Variant 4motion 1.9 TDI
Modelljahr 2002 (0603/638)
Motorkennbuchstabe: ASZ
Laufleistung: knapp 223.000 km
Symptomatik:
Die Leistungsentfaltung ist unter bestimmten Bedingungen im unteren Drehzahlbereich stark eingeschränkt. Das Problem hängt offenbar ab von Umweltvariablen (Außentemperatur und Witterung) und möglicherweise von Nässe im Fahrzeug (vom Schnee, den man sich hald mit den Schuhen auf die Gummimatte einschleppt).
Der Turboschub kommt beim Auftritt des Problems - abhängig vom Gang - viel zu spät. Normal wäre bei etwa 1.800 U/min. Im dritten Gang z. B. setzt der Turboschub erst merklich bei 2.400 U/min ein, je höher der Gang, um so früher kommt der Turbo. Aber unterhalb der 1.800 U/min kommt in punkto Durchzug in keinem Gang was.
Der Verbrauch ist zu hoch, wenn das Problem auftritt, komme ich kaum unter 7 L/100 km.
Besonderheit:
Die VTG und Sachen im Zusammenhang mit dem Turbo schließe ich aus, weil während der jüngsten Kältewelle eine völlig normale Leistungsentfaltung gegeben war. Das Problem trat bei kalten Temperaturen (z.T. - 18° C und mehr) und der damit verbundenen Trockenheit der Luft und im Fahrzeug nicht auf. Der Turbo ist in meinen Augen völlig ok.
Auch irgendwelche Fehler an der Hardware passen da nicht ins Bild - es muss irgendwas elektronisches sein, was zeitweise technischen Unsinn an das MSG meldet.
Eine Lesung aus dem Buch VAG-COM erbrachte keine gespeicherten Fehler. Auch geht der Motor nicht in den Notlauf, der Golf fährt (wegen Winterreifen limitiert) auch mit dem Problem seine 180 km/h.
Jetzt, nach dem Ende der Kältewelle trat bei +5° C das Problem wieder auf - Durchzugskraft wie ein Sack voller Schrauben, aber gegen höhe Drehzahlen wieder bessere Leistungsentwicklung. Heute bei - 1° C wieder keine Probleme, trotz Nässe auf der Straße und im Auto selbst.
Das E-Gas schließe ich aus, weil das Problem auch mit der "+"-Taste vom Tempomat auftritt.
Frage an die Experten hier:
Gibt es Bauteile, die temperaturabhängig sind und dermaßen feinfühlig auf geringe Schwankungen um den Temperaturnullpunkt sind, dass ein Leistungsmangel im unteren Drehzahlband ausgelöst werden kann?
Ich persönlich habe den LMM im Verdacht, er ist immernoch der Erste (223.000 km!). Lt. Freundlichem sei dieser in Ordnung und der böse Turbo schuld, was erweislich nicht der Fall ist.
Was mir noch aufgefallen ist - ab und zu dieselt der Motor beim Abstellen leicht nach und ruckelt. Ich habe die Abstellklappe mal von Hand bewegt und festgestellt, dass die am Maximalanschlag (auf Schließen) leicht "aneckt" also nicht klemmt aber spürbar auf etwas aufläuft. Ich vermute das ist eine Auswirkung des eigentlichen Problems (Ruß und vermehrte AGR-Aktivität aufgrund des Leistungsmangels), aber nicht die Ursache. Wenn ich auf der Autobahn heize, dann ist die Klappe wieder völlig frei.
LMM-Problematik:
Den LMM habe ich mit einem selbst gefertigten Kabelbaum getestet und die Werte aus dem Pierburg-Pdf http://www.msi-motor-service.com/ximage ... DE_WEB.pdf (siehe seite 4) als Referenz herangezogen:
1. Test: Abgezogener Stecker+Zündung ein
Pin2 - Pin3: 11,95 V (soll: 12 V)
Pin4 - Pin3: 4,95 V (soll: 5 V)
Ist die Abweichung noch ok? Interessanterweise liegt der Pin4 -Pin3-Wert bei laufendem Motor bei gut 13,8 Volt, wohingegen der Pin2-Pin3-Wert auch dann die 5 Volt nicht schafft.
2. Test: Stecker mit Zwischenkabelbaum an LMM angeschlossen+Zündung ein
Pin5 - Pin3 (= Sensorausgangsspannung): 1,042 V (soll: 0,98...1,02 V)
Abweichung unzulässig.
3. Test: Anblasen des LMM
Werte ändern sich mit Anblasen - ok.
4. Test: Motor im Leerlauf
Pin5 - Pin3 (= Sensorausgangsspannung): 1,82 V (soll: 1,2 bis 1,6 V)
Abweichung unzulässig.
5. Test: Gasstoß bis Abregeldrehzahl
Pin5 - Pin3 (= Sensorausgangsspannung): 3,8 V (soll: 3,8 bis 4,4 V)
Grenzwertig?!
Hauptfrage:
Also mir geht es darum, ob ich mit ruhigem Gewissen den LMM (den ich dummerweise vor gut 2 Monaten gereinigt und mit Druckluft ausgeblasen habe grml) ruhigen Gewissens austauschen kann und das Problem damit behebe oder damit nur an der Spitze des Eisbergs rumbastle.
Gibt es irgendetwas, das temperatur- und feuchtigkeitsabhängig Werte an das MSG liefert und zu solchen Problemen führen kann?
Ich habe die Hoffnung, dass irgendjemand hier dieses Problem kennt oder selbst schon beseitigt hat.
Viele Grüße und Danke an alle, die bis hierher gelesen haben,
Klaus