Ölwechsel per Absaugung?

Alles zum Golf 4, was nicht in eine der anderen Kategorien passt.
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Peter Lechner
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Ölwechsel per Absaugung?

Beitrag von Peter Lechner » 26. Sep 2012, 19:28

Nach etlichen wenig vertrauensbildenden Erfahrungen mit Vertragswerkstätten
1. unseres Golf IV
2. unseres Mercedes E 220 CDI
verzichte ich künftig auf deren Dienste und erledige Sachen wie Ölwechsel wieder selber. Gut für die Nerven und den Geldbeutel. Die Garantiezeit ist eh längst vorbei.

Nun ist es bekanntlich kein reines Vergnügen, die untere Motorraumadeckung des Golf zu demontieren, um an die Ölablaßschraube zu gelangen. Wenn man es aber ein- bis zweimal gemacht hat, geht es unter Zuhilfenahme einer ausgewogenen Kombination von beten und fluchen einigermaßen. Dasselbe kann man vom Mercedes leider nicht sagen: die Abdeckung hat gefühlt die Größe eines Fußballfeldes. Um an die Befestigungsschrauben zu gelangen müsste man ganz unters Auto kriechen, was auch bei robusten Gemütern Ängste auslösen dürfte. Bei mir ganz bestimmt.

Alternativ überlege ich daher die Absaugung des Öls durch das Führungsrohr des Ölmeßstabes. Angeblich macht es z. B. Mercedes beim Service ebenso. Ergoogeln kann man viele Berichte, wonach die nicht abgesaugte (Rest-)Ölmenge dabei nicht größer ist als beim der Ablaßschraubenverfahren - aber eben auch sehr viele gegenteilige Berichte.

Darf ich das hier zur Diskussion stellen? Es wäre hilfreich, Meinungen und allenfalls Erfahrungen zu hören.

Auch die Empfehlung einer Pumpe wäre nützlich. Ein weitere Sache ist die Sonde: sie muss ja bis zum Boden der Ölwanne reichen, ausreichenden Innendruchmesser haben, trotzdem ausreichend flexibel sein, um durch das Führungsrohr zu gehen und zugleich nicht so weich (auch nicht unter Einwirkung des heißen Öls (wir reden ja vom Wechsel beim warmgelaufenen Motor), dass sie sich "unten" nicht so verbiegt, dass die Öffnung schon wieder nach oben zeigt.

Zustzfrage. Gibt es für die Schraubdeckel der Ölfilter irgendein Normmaß? Es soll bei Hazet ein entsprechendes Werkzeug (Schlüssel) geben. Sowas ist bequem beim Golf und fast ein Muss beim Mercedes, weil trotz des verschwenderischen Platzes im sechzylindertauglichen Motorraum sich in der Gegend des Ölfilters viele arbeitshindernde Schläuche und Kabel befinden, die den Einsatz eines Bandschlüssels behindern.

MfG
Peter Lechner
--
PS.: Nie darf es soweit kommen, dass eine Frau das Auto aussucht. Mann fährt Golf. What else?

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otti
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Re: Ölwechsel per Absaugung?

Beitrag von otti » 26. Sep 2012, 19:48

Hallo,
ich habe einen G4 TDI 77KW und da muss man unten nichts abmontieren.
Es gibt zwar eine untere Motorraumabdeckung, aber die ist bei der Ablassschraube wunderbar frei.
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bernie
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Re: Ölwechsel per Absaugung?

Beitrag von bernie » 26. Sep 2012, 23:14

Hallo Peter,
ich sauge nur noch ab. Geht schneller, ist sauberer und nach meiner Erfahrung stimmt es: Es bleibt kaum eine Restmenge Altöl zurück. Da ist zwar bißchen "Fummelei" nötig; mit Absaugsonde unter ständigen Bewegungen hin un her und drehen. Zum schluß noch die Sonde ins Filtergehäuse (da kommt dann gleich ein schluck Öl wieder rein).
Zum Einsatz kam eine (geliehene) Pumpe von "Proxxon".
Man muß nur bißchen aufpassen, dass die zunächst störrischen, steifen Leitungen und Schläuche nicht wegrutschen; das warme Öl macht die Schläuche dann weich- also auch aufpassen. Ist mir aber lieber als von unten.
Zum abrschrauben des Ölfilterdeckel hab ich mir einen passenden Schlüssel (zum draufsetzen ; mit 1/2" Antrieb für die Knarre gekauft für ca. 10€ . Meiner stammt aus dem Motorradbereich (BMW). Ohne klappts kaum.
Übrigens machte man das schon vor fast 20 Jahren beim beim guten Stern so. Öl absaugen lassen, währenddessen kamen die anderen Positionen zur Wartung dran, und fertig. Wenn Mercedes diese Methode zuläßt, dann kanns bestimmt nicht so schlecht sein.
Öl kauf ich Kanisterweise im Internet (Vorgaben beachten) und dann sieht mein Golf die Werkstatt nur von draußen. Und das ist gut so. Besser als Pfusch.

Peter Lechner
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Re: Ölwechsel per Absaugung?

Beitrag von Peter Lechner » 27. Sep 2012, 10:13

Hallo, Bernie!

Danke für Deine erminternde Info: Das wars! Ab sofort wird bei mir nur noch gesaugt.

Ich bin schon dabei, mir eine PELA 6000 (Hand-)Pumpe anzuschaffen. Leicht zu erggogeln, auch bei youtube in action zu sehen.

Wenn das wirklich so klappt wie es dort aussieht, dann ist das ja ein kleines Wunder. Da kriegt man nicht einmal dreckige Hände.

Ich werde berichten ...

Nochmals danke!

MfG
PL

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Re: Ölwechsel per Absaugung?

Beitrag von Peter Lechner » 27. Sep 2012, 10:20

Hallo, Bernie!

Danke für Deine ermunternde Info: Das wars!

Ab sofort wird bei mir nur noch gesaugt. Ich bin schon dabei, mir eine PELA 6000 (Hand-)Pumpe anzuschaffen. Leicht zu erggogeln, auch bei youtube in action zu sehen.

Wenn das wirklich so klappt wie es dort aussieht, dann ist das ja ein kleines Wunder. Da kriegt man nicht einmal dreckige Hände.

Ich werde berichten ...

Nochmals danke!

MfG
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Re: Ölwechsel per Absaugung?

Beitrag von Peter Lechner » 4. Okt 2012, 22:22

Ergänzung:

Ich hab schon eine PELA Vakuumpumpe bestellt (kann man ergoogeln), inkl. Versandkosten ca. 90 €. Leider noch nicht geliefert (DHL war auch schon schneller ...). Es gibt kleinere PELA Pumpen mit 6 Liter Fassungsvermögen; der Mercedes hat ausgerechnet 6,5 Liter, und ich wollte mir ersparen, zweimal ausleeren zu müssen. Die 6 Liter fassende PELA 6000 kostet nur etwa die Hälfte - die ist ideal für den Golf.

Solche Pumpen kommen aus dem Bereich von Bootsmotoren. Diese haben wohl keine Ölablaßschraube, was naheliegend ist. Die Motoren sind ja so tief wie möglich im Boot eingebaut. Das Öl mittels Schwerkraft in ein Auffanggefäß fließen zu lassen, geht ja mangels Platz darunter nicht. Auch kann man natürlich nicht einfach wie mit einem Auto zum Ölwechsel fahren.

Aber der Clou: Richtig abgesaugt wird NICHT mit einer Sonde, die in das Führungsrohr des Ölmeßstabes eingeschoben wird, sondern über das Führungsrohr selbst mittels eines über die Öffnung geschobenen Schlauches. Das Rohr geht, zumindest beim Mercedes, fast bis zum "Grund" der Ölwanne. Ev. kann man, wenn man das Öl auf diese Weise abgesaugt hat, noch mit der Sonde "nachstochern".

Übrigens: Der Smart hat, nach allem was ich gelesen habe, gar keine Ölablaßschraube. Dementsprechend ist beim goggeln zum Thema "Saugen" sehr oft vom Smart die Rede.

Was ich auch noch ergoogelt habe, aber nicht zweifelsfrei festellen konnte ist: "absaugfähige" Motoren haben eine Farbkennzeichnung am Ölmeßstab (oder oben am Führungsrohr). Beim Mercedes hat der Ölmeßstab einen roten Abdichtring, beim Golf (glaube ich mich zu erinnern) ist da irgendwas gelbes? Weiß jemand genaueres darüber?

TDI Edition
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Re: Ölwechsel per Absaugung?

Beitrag von TDI Edition » 5. Okt 2012, 22:08

Hallo Peter,

zunächst einmal vielen Dank für einen wieder mal sehr lesenswerten und informativen Beitrag von Dir. :danke:

So vertraut mit dem Thema bin ich zwar nicht, kann Dir aber bestätigen, daß der Ölmeßstab an meinem ALH eine gelbe Kennung hat. Bei unserem Mercedes (V6) gibt es keinen Ölmeßstab.

Ich persönlich hätte nichts gegen ein Absaugen des Öls - so viel Restmenge wird nicht drin bleiben. M.W. gibt es auch Vakuum-Pumpsysteme, die aber den Geldbeutel zu arg strapazieren würden. Ich denke, dass Du mit der "kleinen" Handpumpe für Deine Zwecke (rd. 4,5l im TDI) klar kommen wirst. Bei 8,5 Liter Öl im 3l CDI Motor wäre mir das aber zu aufwändig.
Gruß,
TDI Edition

Golf IV, TDI, Edition, 08/00, 66 kW, ALH, reflexsilber, CT, BC, FFB, 4 e.b.FH, MAL, 311 tkm, bis 07/15
Mercedes E 280 T CDI, Avantgarde, 06/06, Mopf, 140 kW, obsidianschwarz, Sportpaket, 7-G Tronic, Comand, Xenon, Shzg, PDC, rd. 245 tkm

Bee
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Re: Ölwechsel per Absaugung?

Beitrag von Bee » 7. Okt 2012, 12:23

Hi,

zum Thema ist alles wichtige gesagt.

Noch eine kleine Anmerkung aus eigener Erfahrung: Wenn ich Absauge bleibt vielleicht minimal mehr Altöl in der Ölwanne, aber ein Vielfaches davon sauge ich aus dem Gehäuse für den Ölfilter. Die Ölmenge, die ich nach dem Absaugen bis "Max" einfüllen muss, ist größer, als die Menge, die ich beim Ablassen einfüllen muss.

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otti
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Re: Ölwechsel per Absaugung?

Beitrag von otti » 7. Okt 2012, 14:52

Bee hat geschrieben:Hi,

zum Thema ist alles wichtige gesagt.

Noch eine kleine Anmerkung aus eigener Erfahrung: Wenn ich Absauge bleibt vielleicht minimal mehr Altöl in der Ölwanne, aber ein Vielfaches davon sauge ich aus dem Gehäuse für den Ölfilter. Die Ölmenge, die ich nach dem Absaugen bis "Max" einfüllen muss, ist größer, als die Menge, die ich beim Ablassen einfüllen muss.
Interessant. :!:
Ich habe noch kein Öl abgesaugt, sondern immer abgelassen.
Geht ja leicht und kostet quasi nichts.
Die oben beschriebene Anmerkung wäre jetzt für mich kein Grund abzusaugen.
Wichtiger als diese Info über die reine Menge wäre für mich, bei welcher Methode mehr "Dreck" in der entnommenen Menge ist.
Weiß jemand das vielleicht zufällig?
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Re: Ölwechsel per Absaugung?

Beitrag von roli2001 » 18. Okt 2012, 00:27

TDI Edition hat geschrieben:Hallo Peter,

zunächst einmal vielen Dank für einen wieder mal sehr lesenswerten und informativen Beitrag von Dir. :danke:

So vertraut mit dem Thema bin ich zwar nicht, kann Dir aber bestätigen, daß der Ölmeßstab an meinem ALH eine gelbe Kennung hat. Bei unserem Mercedes (V6) gibt es keinen Ölmeßstab.

Ich persönlich hätte nichts gegen ein Absaugen des Öls - so viel Restmenge wird nicht drin bleiben. M.W. gibt es auch Vakuum-Pumpsysteme, die aber den Geldbeutel zu arg strapazieren würden. Ich denke, dass Du mit der "kleinen" Handpumpe für Deine Zwecke (rd. 4,5l im TDI) klar kommen wirst. Bei 8,5 Liter Öl im 3l CDI Motor wäre mir das aber zu aufwändig.
Hallo,

mein w211 hat auch kein Ölmeßstab, dennoch wird bei Mercedes das Öl abgesaugt, es gibt da einen schwarzen Stopfen in höhe der Verschraubungen vom Scheibenwischerarm.
Laut meiner Werkstatt wird genausoviel Öl abgesaugt wie beim lösen der Schraube.
Wenn Du dir mal die Ölwanne anschaust, siehst Du an der Ablassschraube eine Vertiefung in der Wanne. Genau an dieser Stelle landet, durch eine Führung, der Absaugschlauch und es wird alles abgesaugt.

Außerdem wird beim lösen der Schraube eine dichte Stelle geöffnet und muss wieder eingedichtet werden.Viele Ölwannen sehen so versifft aus, weil die Stelle nicht wieder so dicht gemacht wird wie sie sein sollte und evtl. klappert auch anschließend die Bodenverkleidung.

Ich finde es spricht nichts gegen die Ölabsaugung.

Gruß
Roland

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Re: Ölwechsel per Absaugung?

Beitrag von otti » 18. Okt 2012, 12:24

roli2001 hat geschrieben: Hallo,

mein w211 hat auch kein Ölmeßstab, dennoch wird bei Mercedes das Öl abgesaugt, es gibt da einen schwarzen Stopfen in höhe der Verschraubungen vom Scheibenwischerarm.
Laut meiner Werkstatt wird genausoviel Öl abgesaugt wie beim lösen der Schraube.
Wenn Du dir mal die Ölwanne anschaust, siehst Du an der Ablassschraube eine Vertiefung in der Wanne. Genau an dieser Stelle landet, durch eine Führung, der Absaugschlauch und es wird alles abgesaugt.

Außerdem wird beim lösen der Schraube eine dichte Stelle geöffnet und muss wieder eingedichtet werden.Viele Ölwannen sehen so versifft aus, weil die Stelle nicht wieder so dicht gemacht wird wie sie sein sollte und evtl. klappert auch anschließend die Bodenverkleidung.

Ich finde es spricht nichts gegen die Ölabsaugung.

Gruß
Roland
Bei meinem Golf 3 + Golf 4 muss keine Bodenverkleidung abgenommen werden.
Was heißt denn hier abgedichtet? Da wird eine neue Kupferscheibe (Centkram im 10er-Pack), die bei einigen Ölfiltern sogar dabeiliegt, auf die Schraube gelegt und es ist 100% zuverlässig dicht.
Wenn diese nicht gewechselt oder sogar weggelassen wird, dann kann es zu Undichtigkeiten kommen.

Meistens sind die Ölwannen so "versifft", weil es einfach die tiefste Stelle ist und das Öl, egal wo es herkommt, bis zu der tiefsten Stelle läuft bis es letztlich der Schwerkraft folgt.
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Re: Ölwechsel per Absaugung?

Beitrag von roli2001 » 18. Okt 2012, 23:47

otti hat geschrieben:
roli2001 hat geschrieben:

Bei meinem Golf 3 + Golf 4 muss keine Bodenverkleidung abgenommen werden.
Was heißt denn hier abgedichtet? Da wird eine neue Kupferscheibe (Centkram im 10er-Pack), die bei einigen Ölfiltern sogar dabeiliegt, auf die Schraube gelegt und es ist 100% zuverlässig dicht.
Wenn diese nicht gewechselt oder sogar weggelassen wird, dann kann es zu Undichtigkeiten kommen.

Meistens sind die Ölwannen so "versifft", weil es einfach die tiefste Stelle ist und das Öl, egal wo es herkommt, bis zu der tiefsten Stelle läuft bis es letztlich der Schwerkraft folgt.

Hallo,

natürlich spricht nichts dagegen, dass Du bei einem alten Auto die Ablassschraube
rausdrehst, aber bei modernen Autos hat das Absaugen nur Vorteile.

Gruß
Roland

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Re: Ölwechsel per Absaugung?

Beitrag von otti » 19. Okt 2012, 18:35

roli2001 hat geschrieben:
otti hat geschrieben:
roli2001 hat geschrieben:

Bei meinem Golf 3 + Golf 4 muss keine Bodenverkleidung abgenommen werden.
Was heißt denn hier abgedichtet? Da wird eine neue Kupferscheibe (Centkram im 10er-Pack), die bei einigen Ölfiltern sogar dabeiliegt, auf die Schraube gelegt und es ist 100% zuverlässig dicht.
Wenn diese nicht gewechselt oder sogar weggelassen wird, dann kann es zu Undichtigkeiten kommen.

Meistens sind die Ölwannen so "versifft", weil es einfach die tiefste Stelle ist und das Öl, egal wo es herkommt, bis zu der tiefsten Stelle läuft bis es letztlich der Schwerkraft folgt.

Hallo,

natürlich spricht nichts dagegen, dass Du bei einem alten Auto die Ablassschraube
rausdrehst, aber bei modernen Autos hat das Absaugen nur Vorteile.

Gruß
Roland
Ich bin ja auch nicht gegen Absaugung.
Wir sind hier im Golf4-Forum und da spreche ich natürlich vom G4.
Ein Absauggerät zu kaufen ist ja auch nicht billig, dafür mache ich es beim G4 noch unten.

Sollte ein neuer an der Reihe sein, bei dem ich erst die Abdeckung wegmachen muss, dann ist für mich auch Absaugung angesagt.
Zudem habe ich mich zum "Abdichten" geäußert. Habe in 40 Jahren noch nie Probleme damit gehabt.
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Re: Ölwechsel per Absaugung?

Beitrag von Peter Lechner » 22. Okt 2012, 18:28

ICH HABS GEMACHT! ÖLWECHSEL PER ABSAUGUNG

BERICHT:

1. Ausgangssituation:

Ölwechselmenge lt. Handbuch: 6,5 Liter
Vakuumpumpe PELA 6000
Motor vollständig warmgefahren (allerdings kein Öltemperaturthermometer vorhanden)
Motoröl war nicht bis max, geschätzte Fehlmenge max. 0,5 Liter

2. Vorgang

Das ist unglaublich einfach: Öleinfülldeckel abgenommen (damit Luft ins Kurbelgehäuse nachströmen kann - wahrscheinlich nicht unbeding notwendig, weil die Absaugsonde um einiges dünner ist als das Führungsgrohr des Ölmeßstabes, es kann also auch hier Luft nachströmen)

Sonde ins Führungsrohr des Ölmeßstabes bis zum Boden der Ölwanne reingeschoben

ca. 10 Hübe mit der Pumpe und: Das Öl steigt - geradezu magisch - sehr rasch hoch durch die Sonde und füllt den Auffangbehälter. Nach weniger als 3 Minuten waren gut 6 Liter abgesaugt (das sieht man, weil außen am semitrasparenten Auffangbehälter (der die Pumpe konzentrisch umschließt) Litermarkierungen angebracht sind).

Während des Tausches des Ölfilters (beim Mercedesmotor sehr leicht zugänglich) habe ich noch mehrfach "nachgeschlürft" - man hört, dass sich da nach jeweils 1 bis 2 Minuten Wartezeit zwischen den Schlürfern noch etwas Öl ansammelt. Sehen kann man nicht, wieviel da noch nachkommt, weil die Pumpe innen dann schon komplett schwarz ist.

3. Die bange Frage: Wieviel kriegt man raus?

Nochmals: Am Beginn der Arbei war der Motor nicht mehr ganz voll, also weniger als 6,5 Liter Öl

Durch Umgießen des Altöls in einen 5-Liter-Kanister und in zwei 1-Liter-Flaschen war klar: es sind geschätzt wohl 6,25 Liter rausgekommen.

Ich habe dann vorsichtshalber nur 6 Liter eingefüllt (Filtergehäuse war nach Tausch natürlich leer) - und: Der Ölstand war nach 1 Stunde Standzeit deutlich unter max. Das heißt: im Motor verbliebene Restmenge jedenfalls unter 0,5 Liter.

Dann 0,25 Liter nachgefüllt. Nach einer Nacht Standzeit Ölmenge immer noch unter max! Das heißt: Restmenge nach Absaugung war sogar unter 0,25 Liter.

Ich hatte nun keine Bedenken mehr, die weiteren 0,25 Liter einzufüllen, um auf die vorgesehene Menge von 6,5 Liter zu kommen: der Ölstand ist jetzt geradezu ideal einen Hauch unter max. Ich habe demnach SO GUT WIE ALLES aus dem Motor rausbekommen.

Weiteres Indiz für die sehr gute Leerung: Nach Ölwechsel im Rahmen der Services bei Mercedes und unter der Vorraussetzung, dass die wirklich 6,5 Liter eingefüllt haben, war der Ölstand dann jeweils HÖHER als jetzt, also knapp über max! Die haben also WENIGER ALS ICH (wahrscheinlich) abgesaugt oder (unwahrscheinlich) via Ablaßschraube abgelassen. (Da ich bei Mercedes immer das Öl in sieben 1-Liter-Flaschen mitgebracht und eine Flasche mit 0,5 Liter zurückbekommen habe ist wohl sicher, dass sie genau 6,5 Liter reingeschüttet haben)

Fazit:

Ich buche das als vollen Erfolg. Wäre da nicht der Filterechsel, man bekäme nicht einmal dreckige Hände. (Der Filterwechsel ist so wie bei unserem Golf IV TDI, also Kappe aufschrauben, Papierfilter und Ringdichtungen neu, Filter rein und Kappe drauf). Der Auffangbehälter hat eine Ausgießnase, sodass das Altöl leicht umgegossen werden kann.

Ich verlasse mich darauf, das moderne Öle den Dreck, den ein Motor ja auch produziert, in Schwebe halten - umso eher, wenn rasch nach dem Abstellen des Motors abgesaugt wird.

Ab sofort wird natürlich auch der Golf nur mehr abgesaugt. Nie mehr unters Auto, um die Abdeckung abzuschrauben - was für ein schöner Gedanke!

Ich bin wirklich begeistert!

Liebe Grüße
Peter
--

PS.: Ein Mann fährt Golf- es gibt nichs besseres! Das geht aber nur, wenn sich Fr. Lechner nicht auf einen Mercedes versteift. Was lernen wir daraus? Ein Mann soll nicht heiraten.

Peter Lechner
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Re: Ölwechsel per Absaugung?

Beitrag von Peter Lechner » 22. Okt 2012, 18:34

otti hat geschrieben:
roli2001 hat geschrieben: Hallo,

mein w211 hat auch kein Ölmeßstab, dennoch wird bei Mercedes das Öl abgesaugt, es gibt da einen schwarzen Stopfen in höhe der Verschraubungen vom Scheibenwischerarm.
Laut meiner Werkstatt wird genausoviel Öl abgesaugt wie beim lösen der Schraube.
Wenn Du dir mal die Ölwanne anschaust, siehst Du an der Ablassschraube eine Vertiefung in der Wanne. Genau an dieser Stelle landet, durch eine Führung, der Absaugschlauch und es wird alles abgesaugt.

Außerdem wird beim lösen der Schraube eine dichte Stelle geöffnet und muss wieder eingedichtet werden.Viele Ölwannen sehen so versifft aus, weil die Stelle nicht wieder so dicht gemacht wird wie sie sein sollte und evtl. klappert auch anschließend die Bodenverkleidung.

Ich finde es spricht nichts gegen die Ölabsaugung.

Gruß

Es gibt w211er ohne Ölmeßstab. Der wurde aber mit der MOPF (Modellpflege ab 2006) wieder eingeführt.

Sowohl bei unerem IIIer als auch IVer Golf (beide Diesel gab/gibt es eine untere Motorabdeckung. Die muss runter, um an die Ölablaßschraube zu kommen.
Roland
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Was heißt denn hier abgedichtet? Da wird eine neue Kupferscheibe (Centkram im 10er-Pack), die bei einigen Ölfiltern sogar dabeiliegt, auf die Schraube gelegt und es ist 100% zuverlässig dicht.
Wenn diese nicht gewechselt oder sogar weggelassen wird, dann kann es zu Undichtigkeiten kommen.

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